Anstatt dass der Kanton preiswerten Wohnraum
fördert, werden
erneut die Interessen von Investoren und Vermögenden höher
gewichtet – obwohl
die Stimmbevölkerung im Juni 2018 durch Annahme der vier
Wohninitiativen ein
deutliches Votum abgegeben hat. Der Druck der Investment-Logik
ist für die
Mieterinnen und Mieter deutlich spürbar. Ständig scheinen
Kündigungen von
Mietverträgen in die Briefkästen zu flattern. Totalsanierung, Abriss, Neubau. Die Gründe dafür sind
meist vollkommen eigennützig,
oftmals werden sie nicht einmal anständig kommuniziert.
Der Stadtplanung ist es im Grunde klar: Das alles wäre nicht
nötig, wenn
grundlegend über das Wohnen in der Stadt nachgedacht würde. Doch
ebenfalls hat
die Stadtplanung unter der Leitung von Lukas Ott proklamiert,
nur Koordinationsstelle
zu sein keine Weichenstellung vornehmen zu wollen. Die Weichenstellung kommt von der
Bevölkerung. Sprechen wir also in deutlicher Sprache:
Noch immer liegt der Anteil
genossenschaftlicher Wohnungen
in Basel bei lächerlichen zehn Prozent. Die grosse Schwester
Zürich liegt dabei
mit achzehn Prozent weit vorne im Rennen.
Wir fordern, dass günstiger Wohnraum dem Druck des Marktes zu
entzogen wird,
was beispielsweise über den Ankauf dieser und anderer
Liegenschaften durch
gemeinnützige Gemeinschaften erreicht werden kann. Ein
Gesinnungswandel bezüglich vorstellbarer Wohnformen kann nicht stattfinden, wenn die Immobilienhai-Mentalität den
ökonomischen Wandel ausbremst. Wohnraum wird leider weiterhin wie selbstverständlich als Investitionsgut
betrachtet.
Mit dem Schutz der Immobilien vor dem Investitionsmarkt geht nichts verloren. Wir gewinnen jedoch viel. In erster Linie Autonomie. Zudem sparen wir Geld. Wer einbüssen müsste, sind jene die für ihr Geld, das ihnen zwischen den Fingen zu zerrieseln droht, neue Investitionsobjekte suchen müssen.
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